Zum Inhalt springen
Startseite » Blog » Physikalisch real oder nur schöner Schein? Nächste Runde KI-Bildmodelle mit Ideogram V3

Physikalisch real oder nur schöner Schein? Nächste Runde KI-Bildmodelle mit Ideogram V3

Was KI-Bildmodelle wirklich können- Der Praxisvergleich mit Ideogram V3, Recraft, Midjourney und mehr

Seit dem 01.05.2025 steht Ideogram V3 auch über die API zur Verfügung und ist damit systematisch testbar – und lässt sich nun direkt mit anderen Bildgeneratoren wie Midjourney, ChatGPT’s Image Model, Google ImageFX oder Recraft vergleichen. Wir haben dafür einheitliche Prompts genutzt, um alle Modelle unter denselben Bedingungen zu testen. Ziel war es, nicht nur den Stil und die Komposition zu bewerten, sondern die Physik als Kriterium in den Fokus zu rücken. Denn viele KI-generierte Bilder wirken auf den ersten Blick überzeugend – brechen aber bei genauerem Hinsehen mit den Gesetzen von Perspektive, Größenverhältnissen oder der Schwerkraft.

In unserem Standardvergleich mit zwei Robotern, die Schach spielen, zeigte sich ein überraschend deutlicher Unterschied: Nur das Bildmodell von ChatGPT (ChatImage1) hat das Konzept eines dreidimensionalen Schachspiels korrekt umgesetzt. Während andere Generatoren zwar stilistisch ansprechende Roboter und Figuren erzeugten, scheiterten sie oft an der logischen Darstellung – etwa durch flache Bretter, schwebende Figuren oder inkonsistente Perspektiven. ChatGPTs Modell hingegen platzierte die Roboter sauber an einem 3D-Schachbrett mit nachvollziehbarer Tiefe, klarer Figurenstruktur und realistischer Interaktion. Das zeigt, dass semantisches Verständnis und physikalische Plausibilität nicht automatisch Hand in Hand gehen – und unterstreicht die besondere Stärke dieses Modells im strukturierten Prompt-Verständnis.

Interessant, dass in diesem Vergleich auch die Qualitätsstufen der Modelle keinen großen Unterschied machen. Flux1.1 Pro und Ultra sind ähnlich und auch Google Imagen3 mit GoogleFast.

Ein besonders aufschlussreicher Vergleich zeigt sich bei der Szene mit den Kitesurfern – einem Motiv, das sowohl Action, Interaktion mit Objekten als auch Perspektive und Größenverhältnisse vereint. Hier offenbaren sich die größten Unterschiede zwischen den Modellen, sowohl im Stil als auch bei der physikalischen Konsistenz. Midjourney und Ideogram V3 liefern Bilder mit überzeugender Komposition, korrekten Größenrelationen und einem fotorealistischen Gesamtbild, bei dem Licht, Schatten und Objektplatzierung glaubwürdig wirken. Ganz anders hingegen bei ChatGPTs Bildmodell, Google ImageFX oder älteren Versionen wie Ideogram V2: Auf den ersten Blick erscheinen die Szenen ästhetisch ansprechend – mit dynamischem Himmel, guter Farbgebung und schönen Gesichtern. Doch beim zweiten Hinsehen zeigen sich klare „Physik-Probleme“: riesige Wasserflaschen im Vordergrund, die größer als ein Surfboard wirken, Personen ohne Trapez oder mit schwebenden Füßen im Sand, Leinen ohne Zug oder Kites, die in unmöglichen Winkeln hängen. Diese Modelle interpretieren den Prompt eher stilistisch oder symbolisch, während die reale Logik der Szene verloren geht. Auch der Kontakt zwischen Mensch und Boden, das Zusammenspiel von Wind und Ausrüstung oder die Wirkung von Gewicht und Bewegung sind häufig unstimmig. Solche Fehler sind nicht nur für fotorealistische Anwendungen problematisch, sondern auch für jede Form von Marketingbild, in dem Authentizität und Glaubwürdigkeit entscheidend sind. Damit zeigt sich: Ein gutes Bild entsteht nicht allein durch schöne Farben oder Details – sondern durch ein konsistentes Zusammenspiel von visuellem Stil und physikalischer Logik.

Beim Vergleich der Bildmodelle in der Szene rund um das Thema „Porsche-Übergabe als professionelles Werbefoto“ zeigt sich ein klares Gefälle in der Ausrichtung und Umsetzung des Prompts. Während alle Modelle grundsätzlich ein stilisiertes Setting erzeugen, erfüllen nur wenige wirklich die Anforderungen an ein klassisches Werbemotiv, bei dem das Auto selbst im Zentrum steht. Besonders Ideogram V3 und Recraft V3 überzeugen hier: Beide Modelle stellen den Wagen klar, scharf und in professioneller Perspektive dar – mit passenden Lichtreflexen, Hintergrundtiefe und einer insgesamt hochwertigen Ästhetik, wie man sie aus realen Fotoshootings kennt. Sie setzen das Auto als Hauptakteur in Szene und transportieren den angedeuteten Premium-Charakter der Marke. Midjourney und BFL Flux 1.1 hingegen liefern zwar atmosphärisch starke Bilder, richten den Fokus jedoch stärker auf die Personen – das Auto bleibt oft nur angeschnitten, verdeckt oder in der Bildkomposition nebensächlich. Gerade bei Midjourney überwiegt der emotionale Moment der Übergabe, nicht die Inszenierung des Produkts. Das macht sie zwar geeignet für Storytelling, aber weniger für eine markenzentrierte Werbebotschaft. Für professionelle Anwendungen – etwa in der Automobil- oder Lifestyle-Kommunikation – ist daher entscheidend, welches Modell den visuellen Schwerpunkt richtig setzt: Nur dort, wo die Bildsprache bewusst das Produkt in den Mittelpunkt rückt, entsteht ein überzeugendes, markengerechtes Ergebnis.

Auch in der Szene mit dem Motorrad am Wasserfall, die dynamische Bewegung, Geländephysik und Wasserinteraktion kombiniert, zeigen sich erneut physikalische Schwächen bei vielen Modellen. Besonders auffällig ist, dass einige Bilder Motorräder zeigen, die auf nassem Untergrund stehen, ohne sichtbaren Bodenkontakt oder mit unrealistischen Schattenwürfen. In manchen Fällen wirken die Maschinen zu klein oder scheinen in der Luft zu schweben, während Wasserläufe oder Gischt unnatürlich verlaufen. Recraft V3 und Flux 1.1 stechen hier positiv hervor: Sie erzeugen eine stimmige Szenerie mit korrekter Perspektive, glaubhafter Bodenhaftung und realistischer Interaktion zwischen Reifen, Gelände und Wasser. Die Motorräder wirken schwer, kraftvoll und richtig positioniert – genau das, was für ein Outdoor-Motiv essenziell ist. Midjourney liefert ebenfalls beeindruckende Bilder, doch hier muss man einen wichtigen methodischen Punkt beachten: Nutzer wählen bei Midjourney aus vier generierten Varianten das beste Bild für die Weiterverwendung aus – ein klarer Selektionsvorteil, der zu besseren Ergebnissen im Vergleich führen kann. In unserem Test wurde dadurch bereits ein visuell optimiertes Bild präsentiert, während andere Modelle oft nur ein einzelnes Rendering liefern. Diese Asymmetrie sollte bei der Bewertung berücksichtigt werden – sie zeigt, dass nicht nur das Modell selbst, sondern auch der Interaktionsprozess mit der Engine einen entscheidenden Einfluss auf die Bildqualität hat.

Fazit: Für den hochautomatisierten Einsatz von KI-generierten Bildern – sei es im Marketing, E-Commerce oder innerhalb eines Co-Pilot-Ansatzes – reicht es nicht aus, sich auf ein einzelnes Modell zu verlassen. Unsere Tests zeigen deutlich, dass jedes Modell eigene Stärken und Schwächen hat: Manche liefern beeindruckende visuelle Stile, andere sind besonders prompt-treu oder physikalisch korrekt. Deshalb empfehlen wir klar den Einsatz von zwei bis drei Bildmodellen parallel, um je nach Anwendungsfall flexibel auswählen oder kombinieren zu können. So lassen sich etwa Midjourney und Ideogram V3 für hochwertige, markenorientierte Visuals nutzen, während Recraft oder ChatGPTs Bildmodell für realistische Darstellungen und bessere physikalische Konsistenz sorgen. Durch intelligentes Routing, Bewertungssysteme und gegebenenfalls automatische Korrekturen lässt sich so ein robuster und skalierbarer Bild-Workflow schaffen – ideal für Produktivitätstools, Content-Automation oder den täglichen Einsatz im Co-Pilot-Modus.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert